Aufgrund der Schließungen durch die Pandemie und das Hochwasser wird die Ausstellung bis Ende 2022 zu sehen sein!

19 Infotafeln zu den Themenblöcken Wohnen – Technik – Kino & Fernsehen – Kindheit – Das süße Leben – Politik – Mode – Werbung laden ein zum Erinnern, neu Entdecken und oft auch zum Schmunzeln.


Woran erinnern Sie sich, wenn Sie an dieses Jahrzehnt zurückdenken? 50 Jahre sind eine lange Zeit. Viel Zeit, Dinge zu überdenken, neu einzuordnen - und es war ja auch ein sehr viel jüngeres Ich, an das man sich da erinnert.

Die Autoren dieses Buches sind unterschiedlichen Alters, haben sehr unterschiedliche politische Standpunkte und Lebensläufe. Sie sind, und auch das macht sich in ihren Erinnerungen deutlich bemerkbar, unterschiedlichen Geschlechts. Sie geben uns daher auf diese Frage sehr unterschiedliche – eben ganz persönliche – Antworten. Ihre Aufzeichnungen befassen sich oft mit der damaligen Politik, natürlich, denn die 70er waren eine ganz besondere politische Phase. Schulpolitik, Aufrüstung, Emanzipation, Veränderungen in der Arbeitswelt sind grundlegende Themen, die immer wieder aufgegriffen werden – aber aus verschiedenen Blickwinkeln.

Richard Meng: Der große Umbruch
Christian Schwarz-Schilling: Bildungspolitik und andere Kämpfe in den 70ern
Rolf Gnadl: Gebietsreform aus der Backstage-Perspektive
Rolf Gnadl: Ölkrise und Sonntagsfahrverbote 1973
Volkmar Stein: Meine siebziger Jahre
Dieter Jentzsch: Die Büdinger Altstadt in den 1970ern
Tim Besserer:  Mauersegler, Rotschwänzchen und Kriegsdienstverweigerer
Tim Besserer:  Keller. Jugendraum. Stadtjugendparlament.
Udo Stern: Ein Kind der 70er Jahre
Sieglinde Huxhorn-Engler: Wagnisse und Grenzüberschreitungen
Angelika Döpper-Henrich: Großes würde uns im neuen Jahrzehnt erwarten
Reinhild Latrille: Die 1970er Jahre als Backfisch/Teenager und Studentin
Horst Decker: Meine wilden 70er
Inge Schneider: Die 70er: Jahre der Krise, des Aufbruchs und Wandels
Bernd Schröder: Als ich noch ein Brett vorm Kopf hatte
Ortwin Heinrich: In die 70er Jahre
Manfred Egloff: Abgänge und Neuanfänge in Ober-Mockstadt
Susanne Cott: Wackeldackel
„Die 70er Jahre - Ein Lebensgefühl  in orange“ Die Sonderausstellung im Heuson-Museum

Das Buch hat 272 Seiten und ist im Heuson-Museum zum Preis von 14,00 € erhältlich.

 

Der Einrichtungsstil der 70er Jahre lässt sich nicht auf „Lavalampe, Pril-Blume und Panton-Stuhl“ reduzieren, und doch waren diese Dinge für das Jahrzehnt charakteristisch.

Wohnzimmer
Die heutigen Designklassiker der „Panton-Ära“ fanden sich vorwiegend in den Häusern der Wohlhabenden. Doch obwohl die Einrichtung der normalen bundesdeutschen Wohnung eher konventionell blieb, waren auch dort entsprechende Trends zu finden: flauschige, bunte Teppiche, hohe Schrankwände, Sitzlandschaften, Drehstühle und -sessel auf Kreuzgestellen, großgemusterte, teilweise schrill farbige Tapeten und Vorhänge, das alles gerne in orange, braun, grün, Kunststoff und Kunststoff-„Holz“.

Badezimmer
Nach dem Willen der Designer sollte das Bad ein Ort der Entspannung werden, für viele blieb das jedoch ein Traum, gut ein Drittel aller Wohnungen, meist in Altbauten, war noch immer ohne Badezimmer.
Die neuen Bäder waren in blauen, beige-braunen, meist aber grünen oder (natürlich!) orangen Farbtönen gehalten. Auch Toiletten, Waschbecken, Wannen und Duschkabinen gab es nun in verschiedenen Farben und passend dazu Unterschränke, Ablagen, Seifenschalen, Zahnputzbecherhalter, Abfalleimer, Toilettenpapier- und Klobürstenhalter … und den Allibert-Schrank.

Küche
Gerade in der Küche dominierte die Farbe Orange. Ob Tapete oder Kacheln, Vorhänge, Tischdecke, Geschirr, Kochtöpfe, Küchentechnik – alles orange … und vorzugsweise mit Blümchen. Und wenn nicht orange, dann moosgrün oder kobaltblau, aber wenigstens mit Blümchen. Wenn etwas keine Blümchen hatte, gab es ja die Pril-Blumen.
Ob Kaffeemaschine, elektrische Kaffeemühle, Brotschneidemaschine, Handrührgerät, Mixer, Eierkocher, elektrische Küchenhelfer waren in (alles vorzugsweise in orange). Dann gab es so unglaublich nützliche Dinge wie die Bratenschneidezange, das Stövchen zum Warmhalten von Speisen (kennen wir heute nur noch aus dem China-Restaurant), die Grätenschale und das Schneckenbesteck (wurden in den 70ern wirklich so viele Schnecken gegessen?!). Alltagsgeschirr war zumeist orange oder weiß mit (genau!) orange und braun.

Essen & Trinken
Zum einen hieß es: „Weg von der schweren deutschen Hausmannskost“, andererseits kamen immer mehr Fertiggerichte auf den Markt, Hamburger-Ketten und Schnellrestaurants öffneten.
Zahlreiche Lebensmittel-Skandale verunsicherten die Bevölkerung:  Antibiotika, Hormone und Salmonellen im Fleisch, giftige HCH-Rückstände, das Schwermetall Thallium und Rattengift in der Milch, hoher Schwefelgehalt in Wein und Sekt.
Zu jeder Party gehörten Eiswürfelkühler, Eiertablett (für die gefüllten Eier), verschiedene Servierplatten, Erdnuss-Spender und Käsespieße-Pilz (mit Käsewürfeln und Trauben oder Oliven auf kleinen Spießen). Dazu gab es u.a. Fondue, überbackene Suppen, Ragout fin, Spargelstangen in einer Scheibe Kochschinken, Mettigel (rohes Hackfleisch, in das Brezelstangen gesteckt werden), Fliegenpilzeier und Nudel- oder Reissalat. Sieht man sich das Angebot an Bowle-Sets an, muss es auch das Jahrzehnt der lustigen Spirituosen (Kullerpfirsich!) gewesen sein.

Autos
Erinnern Sie sich an den Opel Rekord, Ascona, Manta oder Kadett, den Audi 50, 80 oder 100, den VW Käfer, Polo, Golf, Passat oder Scirocco? Welche Autos kamen in den 70ern wann auf den Markt und welche davon wurden Klassiker? Auf dieser Infotafel finden Sie die Antwort - und vielleicht auch Ihr altes Auto. Zur persönlichen Sonderausstattung gehörten Fuchsschwanz, umhäkelte Toilettenrolle und Wackel-Dackel. Der wird immer noch in Deutschland hergestellt.
Deutsche Marken waren beliebt, doch die Japaner drängten auf den europäischen Automarkt. Ihre Autos waren mit weniger aufwändiger Technik bestückt und muteten oft etwas altmodisch an, aber billiger als vergleichbare deutsche Autos und boten viele „Extras“ serienmäßig. Um das Servicenetz zu verbessern, wurden viele neue Toyota- und Nissan-Verkaufsstellen eröffnet. Während die USA mit neuen Handelsschranken reagierten, bauten die Europäer Autos mit höherer Motorleistung. Also irgendwie wie heute.

Verkehr
Vieles aus den 70ern ist heute selbstverständlich, wie das Intercity-System der Bahn, die Gurtpflicht, verkehrsberuhigte Zonen und Spielstraßen, der Mangel an Radwegen in den Städten. Für andere Erfindungen war die Zeit noch nicht reif: die Magnetschwebebahn, abgasfreie Elektromobile, wasserstoffbetriebene Autos, Katalysatoren für Benzinmotoren, Airbags und das Tempolimit auf Autobahnen.
In den 70ern setzte sich die Erkenntnis durch, dass das Auto zu einem erheblichen Teil an der Schädigung der Umwelt Schuld trägt. Das in den 60er Jahren entworfene Konzept der „autogerechten“ Stadt führte zu Lärm- und Abgasbelastung, einer erhöhten Unfallgefahr und zugeparkten Bürgersteigen. Als Lösung der Verkehrsprobleme wurden immer mehr Straßen gebaut.
1973 sorgte die Ölkrise mit Benzinpreiserhöhungen, Sonntagsfahrverboten und Tempolimit auf Landstraßen und Autobahnen für Umsatzeinbußen in der Autoindustrie. Doch das Tempolimit von 100 km/h auf Autobahnen wich der unverbindlichen Richtgeschwindigkeit von 130 km/h, ein Erfolg der ADAC-Kampagne „Freie Fahrt für freie Bürger“.
Bundesbahn und öffentliche Nahverkehrsbetriebe fristeten ein karges Dasein. Die Straßenbahn verschwand aus den Städten. Trotz Zweirad-Boom scheitert ein massenhaftes Umsteigen vom Auto auf das Fahrrad nicht zuletzt am Mangel an Radwegen.

Telefon
Telefonieren in den 70ern – zu einer Zeit also, als der Hörer noch „am Telefon festgebunden“ war! Anfangs nur in kieselgrau, gab es den „Fernsprechtischapparat FeTAp 61“ nun auch ockergelb, lachsrot, hellrotorange und farngrün, bis 1976 aber nur mit Wählscheibe. Telefonregister gab es farblich passend dazu. Das alles stand im Hausflur, auf dem Telefonbänkchen.
1972 war der Selbstwählferndienst ausgebaut. Nun konnte man - durch technische Fehler - manchmal Gespräche anderer Leute verfolgen (oder sogar daran teilnehmen). Wenn es dann mal schellte, schreckte man auf: Es war ja wahrscheinlich wirklich etwas Wichtiges! Man konnte noch nicht sehen, wer anruft und meldete sich mit Vor- und Nachnamen. Wer es nicht rechtzeitig zum Telefon geschafft hatte, musste warten, bis sich der Anrufer wieder meldete...
1974–1980 konnte man mit dem Mondscheintarif zwischen 21.00 und 8.00 Uhr verbilligt telefonieren. Dann waren ganze Ortsnetze über längere Zeit nicht erreichbar. Ende der 70er führte der durchschnittliche Westbürger 250 Telefongespräche jährlich. Man bekam mehr als hundert Tage im Jahr keinen Anruf!
Erinnern Sie sich an den Geruch von Telefonhäuschen? In den 70ern gehörten sie zum Stadtbild. Rund 160.000 Telefonzellen gab es in der Bundesrepublik, die gelben Kunststoffhäuschen ab 1978. Eine Gesprächseinheit kostete 20 Pfennig. 1973 meldete Motorola den ersten Prototyp eines Mobiltelefons zum Patent an. Es wog 1,2 Kilo.

Fernsehen
Die Preise für Farbfernseher sanken und das Angebot an Sendungen stieg. Die Tragbaren durften ruhig bunt sein, doch das „Gute Stück“ im Wohnzimmer kam in dunklem Holz daher. Philips und Grundig brachten 1971 für Heimvideorekorder das Format VCR heraus, 1979 das Video 2000. 1976 kam VHS von JVC, 1978 Betamax von Sony.

Musik-Technik
Bei Stereoanlagen waren flache, breite Kompaktanlagen mit einer Abdeckhaube aus Acrylglas beliebt. Daneben gab es Türme aus Einzelkomponenten. Sie enthielten Plattenspieler, Rundfunkempfänger, Kassettendeck, Verstärker, evtl. Tonbandgerät und natürlich Lautsprecher. Sie waren teuer, daher ein Statussymbol.
Anfang der 70er nahm die Anzahl der verkauften Tonbandgeräte ab, Kassettengeräte mit Audiokassetten eroberten den Markt. Es gab Musikcassetten mit Aufnahmefunktion und Rekorder mit zwei Kassettenlaufwerken.
Erinnern Sie sich an die Hits von ABBA, Boney M., Smokie und Village People? Oder mehr an Bernd Clüver, Christian Anders und Dschinghis Khan? Vielleicht gar an „Ich wünsch‘ mir ‚ne kleine Miezekatze“?

Computer
Steve Jobs und Steve Wozniak gründeten 1976 die Firma Apple. Der Apple I gilt als erster Personal Computer der Welt, gefolgt 1977 vom Commodore PET, Tandy TRS-80 Model 1 und dem Apple II, der als Erster mit Tastatur und Bildschirm ausgestattet war. Der Commodore PET 2001 hatte eine eingebaute Datassette, CPU (8 Bit, Takt: 1 MHz), 8 KiB SRAM und einen Anschluss für Diskettenlaufwerke und Drucker. Eine Datasette war ein Bandlaufwerk, um Computerdaten auf normalen Kompaktkassetten zu speichern. Auf einer Kassette mit 30 Minuten konnten rund 100 kByte gespeichert werden. 1970 wurde die Computermaus patentiert.

Sätze, die man heute nicht mehr hört:
„Hast Du mal zwanzig Pfennig? Ich muss telefonieren.“
„Ich leg mal eben den Hörer ab.“
„Die Kassette hat Bandsalat.“
„Das Lied ist doof, spul mal vor.“
„Das Lied ist nicht ganz draufgegangen.“ (Die Kassette war zu Ende)
„Die Nadel vom Plattenspieler hängt.“
„Du hast die Videokassette nicht zurückgespult.“
„Ich habe nur noch ein Bild auf dem Film.“
„Ich hätte die Dias gerne gerahmt.“
„Ich habe die Urlaubsbilder abgeholt, hoffentlich sind sie was geworden!“
„Drück das Knöpfchen runter!“ (Autotür)
„Brauchen Sie Benzin verbleit oder unverbleit?“
„Wissen Sie, wo die Straße XY ist?“
„Wo sind denn in diesem Zug die Raucher-Abteile?“
„Ne alte Frau ist kein D-Zug!“
„Das schlage ich mal im Brockhaus nach.“
„Die Schreibmaschine braucht ein neues Farbband.“
„Vertippt! Wo ist das Tipp-Ex?“

Kino
Erinnern Sie sich an die Kinofilme der 70er? Einige haben Kinogeschichte geschrieben: A Clockwork Orange, Der Exorzist, Der weiße Hai, The Rocky Horror Picture Show, Krieg der Sterne, Saturday Night Fever, Unheimliche Begegnung der dritten Art, Die Blechtrommel, Apocalypse Now, Alien…
Unter den Top-50-Kinofilmen in Deutschland waren allein zehn Filme über Sex, sechs Zeichentrickfilme und fünf James-Bond-Filme. In den deutschen Kinos starteten außerdem zehn Filme mit Terence Hill und/oder Bud Spencer. Auf dieser Infotafel finden Sie die Kinostarts in Deutschland.

Fernsehsendungen
Gleich zwei Tafeln werden gezeigt, auf denen die Fernsehsendungen der 70er Jahre in Erinnerung gerufen werden. Kindersendungen, Fernsehshows und Krimis, Musik, Politik- und Sportsendungen, Nachrichten und Magazine, Serien. Wer kann noch die Titelmelodien singen? Und wer kennt noch das Testbild zum Sendeschluss?

Kindheit
Erinnerungen an die Schulzeit: Geha-Füllfederhalter oder der Schülerfüller Pelikano, Scout-Schulranzen, Schulmilch und  Samstagsunterricht. Die Arbeitsblätter aus dem Matrizendrucker hatten einen unvergesslichen Geruch. Wenn der Overheadprojektor, Vorgänger des Beamers, Texte an die Wand warf, war die Schrift oft genauso unscharf wie auf den Arbeitsblättern des Matrizendruckers.
In das Poesiealbum konnten Mitschüler und Freunde poetische Verse eintragen. Ausgeschmückt wurde es mit Glanzbildern. Kinder-Trinkflaschen waren aus Plastik, bunt, mit Aufkleber ... und oft nicht dicht.
Da gab es das Bonanzarad mit Hirschgeweih-Lenker, Rollschuhe und Bobby-Car, Fangbecher, Klick-Fernseher und  Zaubertafeln, Wurliwurm, Schiebepuzzles, Slime und Playmobil, Gesellschaftsspiele, Klick-Klack-Kugeln und den Zauberwürfel.

Das süße Leben...
Kaugummiautomaten kamen ab 1945 mit den Kaugummis nach Deutschland. Später enthielten sie auch Plastikschmuck oder Spielzeug. Nicht nur sie sind aus dem Stadtbild verschwunden, auch einige Bonbons, Limonaden und Eissorten gibt es nicht mehr. Beim Lesen dieser Tafel werden süße Erinnerungen wach.
Was es aber an Süßigkeiten der 70er Jahre noch immer – oder wieder  – gibt, sie werden vielleicht überrascht sein. So wurden Kaugummi- und Schokoladenzigaretten, die den Originalen sehr ähnlich sehen, 2013 vom Europäischen Parlament aus Versehen verboten, das Verbot dann aber wieder gestrichen.
Einige dieser alten Bonbon- und Lutscher-Sorten kann man nicht nur in der Vitrine bestaunen, sondern auch vor Ort probieren!

Außen- & Weltpolitik
Warschauer Vertrag und Viermächteabkommen über Berlin, Atomwaffensperrvertrag und NATO-Doppelbeschluss , Ende des Vietnam-Kriegs, Impeachment gegen US-Präsident Nixon, erste Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, erste Weltumweltkonferenz, erste Weltklimakonferenz, Der Club of Rome veröffentlicht seinen Bericht „Die Grenzen des Wachstums“, Kernschmelze im Kernkraftwerk Harrisburg und Dioxin-Katastrophe von Seveso, Internationales Übereinkommen zur Seenotrettung, die Cap Anamur nimmt die ersten vietnamesischen Flüchtlinge auf … dies sind nur einige der Themen der Infotafel.

Innenpolitik
Die 70er Jahre sind geprägt von den terroristischen Attentaten der Rote Armee Fraktion (RAF), die einen Großteil der Tafel einnehmen. Weitere Themen sind u. a. der Anschlag bei den Olympischen Spielen in München, Guillaume-Affäre, Poullain-Affäre und Abhör-Affäre des Militärischen Abschirmdienstes, die Unfälle in den Kernkraftwerken Greifswald, Gundremmingen, Brunsbüttel und Jülich, das Erstarken der Anti-Atomkraft-Bewegung.

Büdingen – Stadt und Kreis
Die Gebiets- und die Kreisreform waren die dominierenden Themen der Büdinger Politik der 70er Jahre. Als nach langem hin- und her endlich klar war, welche Dörfer zu Büdingen gehören sollten, mussten z. B. Kindergärten und Dorfgemeinschaftshäuser gebaut oder umgebaut werden.  Büdingen wurde dem Wetteraukreis einverleibt, Friedberg Verwaltungssitz, im Landratsamt Büdingen blieb eine Dependance der Friedberger Kreisverwaltung.
Auch sonst wurde einiges (um)gebaut: das Freibad, das neue Gebäude der Post in der Bahnhofstraße, das Historische Rathaus zum „Heuson-Museum“, die Leohütte im Wildpark, das Hochwasser-Rückhaltebecken bei Düdelsheim und ein neuer Hochbehälter.

Mode
Die Mode der 70er war sehr vielfältig, genaue Regeln gab es nicht. Lange, weite Kleider, knappe Miniröcke und Hot Pants, Trompetenärmel, Schlaghosen, Plateauschuhe oder Holzclogs, vieles war erlaubt. Gestricktes, Gehäkeltes und traditionelle Blümchenstickerei waren angesagt. Beliebt waren grelle Farben, und/oder bunt gemixt, und auffällige Accessoires, Föhnwellen bei  Frauen, Langhaarfrisuren, Bart und Koteletten bei Männern. Die strikte Geschlechtertrennung war aufgehoben. Vieles ist heute wieder modern, manche Zumutungen kommen hoffentlich nicht wieder…

Werbung
In der Werbung wurde viel gesungen, in Fernsehsendungen auch. Wir hatten sogar einen singenden Bundespräsidenten…
Auf dieser Tafel finden sich nicht nur bekannte (und teilweise bizarre) Werbeanzeigen, sondern auch 36 bekannte Werbeslogans von Persil bis zum Hustinettenbär.

Unter dem Thema Kultiges & Kurioses werden Leihgaben aus der Bevölkerung gezeigt. Wir sagen Danke an alle, die uns dafür ihre lange gehüteten Schätze zur Verfügung gestellt haben!