Herausragende Persönlichkeiten
Max Halberstadt
wurde am 14. Oktober 1872 in Schupbach im Oberlahnkreis geboren. Er war ab 1899 als Religionslehrer und von 1907 bis 1933 als Volksschullehrer in Büdingen tätig.
Er war ein Kenner der Geschichte der Juden im Allgemeinen und besonders der Geschichte der Juden in Büdingen. 1930 veröffentlichte er den Aufsatz „Der alte Begräbnisplatz an der Ronneburg“, 1935 „Aus der Geschichte der Juden in der ehemaligen Grafschaft Büdingen“.
1936 flohen er und seine Frau Pepi vor den immer stärker werdenden Anfeindungen aus Büdingen zuerst nach Frankfurt, dann nach Frankreich. Sie starben 1951 in Paris und wurden in Israel beigesetzt.
Gedenktafel im Max-Halberstadt-Park vor der Büdinger Grundschule in der Brunostraße
Dr. Nathan Nathan
wurde am 18. April 1863 in Altenstadt geboren. 1873 - 1883 besuchte er das „Großherzoglich Hessische Gymnasium“ in Büdingen, wo er auch das Abitur ablegte.
1883 - 1886 studierte er neuere Sprachen und Germanistik in Straßburg. 1886 promovierte er und erwarb 1887 das Lehramtsexamen in Englisch, Französisch und Deutsch. 1887/88 schloss sich der Militärdienst als Einjährig-Freiwilliger beim 115. Hess. Infanterieregiment in Darmstadt an.
Ab 1888 war er Lehrer an der kaufmännischen „Gewerbe- und Handelsschule“ in Bad Dürkheim, 1892 wechselte er an das Real-Lehr-Institut Trautmann & Wehrle in Frankenthal.
1940 wurde er mit 38 weiteren Frankenthaler Juden nach Ludwigshafen deportiert, dann in das „Camp de Gurs“ (Französisches Internierungslager) gebracht. Er starb dort am 04. November 1940, wenige Tage nach seiner Ankunft.
2006 wurde vor dem Haus Gabelsberger Straße 5 in Frankenthal ein Stolperstein für Dr. Nathan Nathan gesetzt. Die Stadt Frankenthal beschloss 2015, den Frankenthaler Ehrenamtspreis nach Dr. Nathan Nathan zu benennen, als verdientem Pädagogen, Mäzen und Mitbürger.
Dr. Nathan Nathan bei seiner Deportation in Ludwigshafen. Er blickt ins Leere. Es ist ein Blick tiefer Melancholie, wohl auch ein Kommentar.
Dr. Ludwig Mayer wurde am 23. November 1905 in Himbach geboren und wirkte von 1933 bis zu seiner Flucht 1937 in Büdingen. Trotz großer Einschränkungen und Anfeindungen genoss er große Bewunderung und Wertschätzung bei seinen Patienten. Er starb 1998 in Canandaigua (USA).
Dr. Ludwig Mayer mit seiner Frau Hanna und den Kindern Ludwig und Jenny-Anne um 1947